Keiner musste hungern! “Brändländ – Schule als Staat” am ELSA
Als den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Schuljahres 2013/2014 verkündet wurde, im Sommer würde Brändländ wieder stattfinden, schwappte eine Welle der Euphorie durch das Schulhaus. Die Jüngeren waren neugierig und freuten sich auf eine Projektwoche, in der sie ihr eigenes Geschäft eröffnen würden, die Älteren erinnerten sich nostalgisch an das letzte Brändländ und sahen einer Regierungsbeteiligung entgegen.

Für dieses Planspiel wurde das ELSA vom 22. bis zum 24. Juli 2014 zum dritten Mal in seiner Geschichte in den Staat Brändländ verwandelt: Die Schülerinnen und Schüler hatten darin die Möglichkeit, sich spielerisch mit der Demokratie und dem Wirtschaftsleben auseinanderzusetzen. In Brändländ gab es eigene Parteien und Gesetze, eine eigene Verfassung, Währung und Flagge. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Schule wurden zu gleichberechtigten Staatsbürgern und leiteten entweder als Politiker den Staat, arbeiteten als Beamte und Angestellte oder gründeten einen eigenen Betrieb. Eltern sowie Schülerinnen und Schüler anderer Schulen konnten Brändländ als Touristen kennenlernen und die Wirtschaft von Brändländ ankurbeln.

Zu den Parlamentswahlen Ende März stellten sich drei Parteien dem Votum des Volkes (Wahlbeteiligung: etwa 50%). Nach zähen Koalitionsverhandlungen und einigen Regierungsumbildungen war das Parlament schließlich bereit für die Aufnahme seines politischen Dienstes. Auch die übrigen zukünftigen Staatsangehörigen waren eifrig mit Vorbereitung beschäftigt, so dass zur feierlichen Eröffnung die Finanz- und Geschäftswelt, das Grenz- und Polizeiwesen sowie die vielen weiteren staatlichen Institutionen (z.B. Staatstheater) loslegen konnten.

Während sich der Präsident nach der Übernahme seines Amtes aufgrund von Entführungsgerüchten vorrangig im Exil befand und die Sicherheit der Bank und mancher Läden getestet und zum Teil auch überwunden wurde, verlief der Großteil der drei Tage in emsiger Geschäftigkeit. Dank der großen Anzahl der gastronomischen Betriebe war sichergestellt, dass niemand hungern musste. Immer wieder sausten eifrige Schülerinnen und Schüler durch die Gänge, um für ihre angebotenen Köstlichkeiten oder ihre Dienste zu werben. Und auch wenn nach drei Tagen die Erschöpfung in den Augen mancher Gesichter abzulesen war, jubelten die Schülerinnen und Schüler bei der Schlussveranstaltung, als für die nicht allzu ferne Zukunft eine Rückkehr zu Brändländ angekündigt wurde.
